Kurfürstendamm 211
10719 Berlin
bedingt rollstuhlgerechtes WC
rollstuhlgeeigneter Aufzug
rollstuhlgerechte Zugänglichkeit
Eintritt frei
20.02.2025
18 Uhr
„Die Hand der Geschichte
Kehrt die Sanduhr um
Die Seite des Handbuchs
Die Welt auf dem Kopf
Schält die blaue Orange
Es ist nur, dass die Hülle rot ist“
– Ella Yevtushenko, Gedicht vom 5. Kriegstag
Am 24. Februar 2022, um 4 Uhr morgens, brachen die ersten russischen Bomben das nächtliche Schweigen. Wenn die Sanduhr das Schlimmste anzeigt, treten die Folgen hervor, die das ganze Land betreffen. Im Zentrum dieser Tragödie setzt die junge ukrainische Fotografie die Brüche der Gegenwart in Szene. In der Ausstellung sind mehrheitlich Künstlerinnen vertreten, die uns eine neue Ökopoetik vor Augen führen: Iva Sidash dokumentiert Beweise aus gefährdeten Zonen. Mishka Bochkaryov zeigt die geopferte Jugend, die im Schwebezustand lebt. Elena Subach folgt einem geheimen Pfad von Stühlen, die Flüchtenden als Rastplätze dienen. Veronika Mol näht täglich Polaroids als eine Form der Wiedergutmachung. Xenia Petrovska erfindet die Lava eines Vulkans, die alles Leben ergreift, es sei denn, es handelt sich um den scharlachroten Saft einer Blutorange, der als Gegenmittel gegen den Weltuntergang getrunken werden sollte. Diese Bilder schaffen ein subjektives Narrativ des Krieges, dessen Schatten über jedem von uns schwebt. Sie verbinden Poesie mit der dringend notwendigen Dokumentation der Realität. In einem kollektiven Chor kommen Widerstand und Resilienz zum Ausdruck, und die nezlamnist' (Unbezwingbarkeit) einer Nation wird offenbar.
Kuratiert von Camille Leprince.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Ukrainischen Institut in Deutschland
Die transgressive Kraft des Kummers